„Berlinskij“ beginnt ein neues Kapitel: Das Gesicht hinter der bunten Denkblase

Anna Esprit Collage

„Berlinskij“ beginnt ein neues Kapitel: Das Gesicht hinter der bunten Denkblase

Was damals, im Jahr 2017, als einer von -zig Blogs über das Leben im Ausland anfing, aber dann jahrelang nichts gepostet wurde, bekommt nun ein neues Konzept, ein modernes Design und – nicht zuletzt – ein bestimmtes Ziel. Du wirst erfahren welches… aber zu seiner Zeit. In diesem Post stelle ich mich erstmal kurz vor.

Ich bin Anna Esprit.

Ich bin im Februar geboren, vermag mir jedoch meine Existenz ohne die Sommersonne eigentlich kaum vorstellen.

Ich bin in Russland aufgewachsen und habe meinen Bachelor dort abgeschloßen. Meine Heimat ist aber das Land, in dem ich mein zukünftiges Leben am unwahrscheinlichsten sehe.

Seit Februar dieses Jahres wohne ich in einer Stadt, die ich so sehr von Herzen liebe, dass ich hier nicht nur die nächsten zehn Jahren bedenkenlos verweilen würde, sondern sogar mir meinen Lebensabend leicht ausmalen kann.

Momentan bin ich aber weiterhin als Masterstudentin an der Universität Tübingen in Süddeutschland eingeschrieben. Aber darauf werde ich einige Posts später ausführlicher eingehen.

Apropos offizielle Angaben. In Wirklichkeit heiße ich nicht Anna Esprit. (Buuuuh!) Mein Vorname stimmt überein, aber mein Nachname lautet anders: Getmanova. Ich lebe damit schon 24 Jahre auf der Erde und schon immer finde ich diese Kombination aus dem äußerst internationalen Vornamen und dem aus der polnischen Wurzel Getman/Hetman und dem russischen Suffix -ova bestehenden Nachnamen durchaus verkehrt.

Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich liebe mein Heimatland, ich weiß die Kultur meines Landes und meine Muttersprache zu schätzen. Aber ich identifiziere mich nicht nur mit Russland und möchte deswegen nicht nur aufgrund meiner Herkunft oder meines Namenamen sofort als Russin abgestempelt werden. Ich bin in erster Linie ein Mensch. Dann eine Frau (rein biologisch gemeint, ohne irgendwelche Genderrollen darin zu implizieren). Eine Journalistin. Eine Kunstliebhaberin. Eine Liberale. Eine Berlinerin. Eine Verrückte. Eine ältere Schwester. Eine Tochter. Eine Enkelin. Eine Nichte. Eine Freundin… Erst dann bin ich ja auch eine Russin und außerdem Ukrainerin, Armenierin, Griechin – zumindest soweit ich weiß.

Ich bin einmal auf das folgende Zitat aus dem Buch „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin“ von Ute Ehrhardt gestolpert (jetzt will ich natürlich das ganze Taschenbuch lesen):

„Viele geben mit den Namen auch
ihre Identität auf.“

Ich möchte meine behalten. Und darüber hinaus möchte ich, erstens unter Kontrolle haben, wie meine Identität im Allgemeinen nach Außen wahrgenommen wird und zweitens möchte ich, dass insbesondere mein Name mit meinem inneren Ich korrespondiert. Wenn schon also in eine Schublade gesteckt werden, dann in die Schublade, die ich mir selbst ausgewählt habe.

Nicht zuletzt habe ich das Gefühl, dass mein Nachname für deutsche Ohren viel zu kompliziert ist. Oft sprechen die Leute ihn falsch aus und betonnen GetmAnova anstatt GEtmanova. Das ist lustig und sogar komisch, wenn man sich mit der Besonderheiten der deutschen Sprache auskennt. Zum Beispiel:

  • „In der deutschen Sprache liegt der Wortakzent oft auf der Stammsilbe, welche häufig die erste Silbe eines Wortes ist“. (Danke, Wiki).
  • „Die durchschnittliche Länge eines deutschen Wortes ist 10,6 Buchstaben“. (Danke, Duden)
Me in Berlin

Auf alle Fälle suchte ich mir eine Schublade ein Pseudonym aus, was in sich schon mein größtes Anstreben als Schreibender Mensch implizierte. „Esprit“ steht für Geist, für Witz sowie für die Fähigkeit sich elegant, feinsinnig und auch humorvoll auszudrücken. (Danke, Yoga-Wiki) Darüber hinaus dachte ich, dass das Wort wunderbar für alle Ohren klingt. Es ist kurz und knackig. Nach der Meinung von einigen kann es wohl zu niedlich klingen – aber ich mag’s trotzdem! Um übrigens alle Missverständnisse zu vorbeugen: Mein Geburtsnamen behalte ich weiter und mein Blogname hat durchaus nichts mit der Marke ESPRIT zu tun.

Auf dem alten Blog habe ich meine Posts ebenfalls unter dem Namen „Anna Esprit“ veröffentlicht. Das Konzept des alten Blogs wird sich ab jetzt allerdings etwas ändern. Oder soll ich lieber sagen, der Blog bekommt nun endlich ein Konzept? Denn früher wollte ich, wie ich damals auf dem Blog schrieb, „meine Gedanke mit der Welt“ teilen. Ich nannte ihn jedoch „kunst&medien“ und schrieb am Ende hauptsächlich über mein Studium und das Leben in Tübingen. Jetzt frage ich mich:

A. Wo ist bitte die Logik?

B. Wieso soll sich die Welt überhaupt für meine Gedanken interessieren?

Naja, ich kann natürlich versuchen, es mir schönzureden und zu sagen, dass die Medienwissenschaft mein Fach an der Universität ist und die Kunst genau das ist, was mich am meisten beschäftigt, somit entsprachen eigentlich alle Posts auf eine oder andere Weise dem alten Konzept… Aber wozu eigentlich?

Es ist Zeit, die letzte Seite des alten Kapitels umzublättern und zusammen ein neues zu beginnen!

Ich erkläre dir, was im neuen Blogmagazin alles zu finden sein wird – im nächsten Post.

Deine Anna Esprit /ɛsˈpriː/

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